Zunächst einmal, weil es nicht „verfransen“, sondern „verfranzen“ heißt, wie mir meine wunderbare Lektorin am Rand von „Hexenherz – Glühender Hass“ anmerkte.

Ich hatte immer vage im Hinterkopf, dass diese Wort von „Fransen“ kommt, verwandt vielleicht mit dem „Ausfransen“ eines Stoffes, vielleicht aus der Webersprache entliehen, sich „verfranst“ haben im Sinne von: „Ups, da ist beim weben/umnähen was falsch gelaufen und nun franst es an den Rändern aus!“

Da ich nun aber darauf aufmerksam gemacht wurde, dass das Wort mit Z geschrieben wird, war ich neugierig geworden und recherchierte seine Herkunft.

Das Ergebnis: „sich verfranzen“ kommt tatsächlich von „Franz“!
Wenn das mal nicht eine gute „Wer wird Millionär“-Frage gewesen wäre, 😀

Und zwar entstammt der Begriff der Fliegersprache: So wurde früher der für die Koordination zuständige Copilot in den zweisitzigen Flugzeugen um den ersten Weltkrieg rum genannt; der Pilot selbst übrigens „Emil“.

Tja. In der alternativen Realität der Hexenherzwelt gab es jede Menge Kriege, aber immerhin keinen 1. Weltkrieg. Flugzeuge sind bislang auch noch nicht erfunden worden (Ich wette, die Chinesen erfinden zuerst eins!) – ergo darf der Ausdruck „sich verfranzen“ in dem Buch nicht vorkommen.

Und so wurde dann aus „hatte ich mich verfranzt“ eben „hatte ich mich verirrt“ und ich habe wieder was gelernt.:-)

Mal ehrlich: Vermutlich hätte es niemand gemerkt, wenn es doch drin geblieben wäre. Aber die Mühe macht man sich als Lektor und Autor eben; auch, wenn es niemand mitbekommt, 😀