Bereits zum zweiten Mal fand gestern die „Lit.Soest – der Literaturpfad in Soest“ statt. Zu meiner großen Freude und – wie sich herausstellen sollte – meinem großen Vergnügen durfte ich dieses Jahr als Vorleserin mit dabei sein.
Wer meine Hexenherz-Bücher „Eisiger Zorn“ und „Glühender Hass“ kennt weiß, dass ich gerne auch mal lustig schreibe und meiner Heimat bzw. meinen langjährigen Wohnorten sehr verbunden bin.
Die Lit.Soest wollte ich jedoch zum Anlass nehmen, auch mal so richtig schön böse zu sein. Daher las ich meine böse kleine Geschichte „Mit 10 Fingern“ aus der „Großen acabus Jubiläumsanthologie„.
Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, vor diesem tollen Publikum zu lesen!
Doch von Anfang an!
Wie schon zwei Jahre zuvor fanden sich einige Kultur- und Literaturspezialisten in Soest zusammen, um einen Literaturpfad zu planen: Alexandra Eckel, Leiterin der Stadtbücherei Soest, Dr. Annette Werntze, Leiterin des Museums Wilhelm Morgner in der Soester Thomästrasse, Kulturbeauftragter Dr. Norbert Wex sowie die BördeAutoren Rudolf Köster und Dr. Wolfgang Pippke.
3 Stunden, 9 x Literatur, 3 Stationen, soweit der Plan.
Moderiert von Alexandra Eckel wurden an der ersten Station, der Stadtbücherei, lustige Geschichten vorgetragen. Leser waren Christa Marpert, Michael Lamprecht und meine liebe BördeAutoren-Kollegin aus Sichtigvor, Andrea Hundsdorfer.
Leider war ich nicht unter den Zuhörern – längere Zeit sitzen und zuhören, bevor ich selbst lese, ist nichts für mich. Immerhin kenne ich Andreas Geschichte schon und da die Zuhörerschaft herrliche zahlreich und gut gelaunt an der nächsten Station ankam, war die Lesung offenbar ein voller Erfolg!
An dieser Stelle hätte ich früher ein Bild des wunderbaren Publikums gepostet, aber das darf ich laut DSGVo leider nicht mehr. :-/
Die zweite Station war das Burghofmuseum. Moderiert von Dr. Wolfgang Pippke unterhielten hier Andrea Rostel, Franz Wojciechowski und Muriel Schwolle die Zuhörer. Hier lauschte ich Frau Rostel und schlich mich dann zur nächsten Station, um meinen Büchertisch zu bestücken und mich auf meine Lesung vorzubereiten.
Zu meiner großen Freude traf ich Frau Rostel später noch – es stellte sich nämlich heraus, dass die sympathische Autorin und gebürtige Soesterin mittlerweile in meiner Heimat Bestwig lebt!
Andrea Rostel las Auszüge aus ihrer Erzählung über Heinrich Aldegrever, ihre Erfahrungen als Krankenschwester und machte außerdem neugierig auf ihre „Soester Lügentour“.
Der Soester Wilhelm Morgner, geboren 1891 in Soest, war ein bedeutender expressionistischer Maler. Er fiel 1917 im 1. Weltkrieg.
Die dritte Station, an der es dann kriminell zuging, war das Wilhelm Morgner Museum. Gut gelaunt anmoderiert von Dr. Werntze las zuerst der Werler Hans-Bernd Bunte.
Herr Bunte hat kürzlich seinen zweiten Kriminalroman „Steine und Wasser“ um den Soester Kommissar Michael Hoffmann im Anno-Verlag veröffentlicht.
Die Geschichte beginnt mit dem Fund einer Leiche in der Möhne – Autor Hand-Bernd Bunte versprach, dass noch viele andere grausige Dinge geschehen … Das Besondere an seinen Krimis ist übrigens nicht nur, dass sie hier spielen, sondern auch, dass sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts angesiedelt sind.
Wer dem passionierten Autor und Vorleser zuhören möchte, findet auf dem Anno-Verlag-Channel auf YouTube Lesevideos.
Danach folgte das Vater-Tochter-Gespann Ommler&Ommler. Beide hatten durch Zufall herausgefunden, dass sie etwa zur gleichen Zeit damit begonnen hatten, für einen Kurzkrimiwettbewerb eine Geschichte zu schreiben – die Geburtsstunde ihrer fruchtbaren Zusamenarbeit.
Vater Henner und Tochter Josette Ommler können bereits auf gewonnene Krimiwettbewerbe und Anthologieveröffentlichungen zurückblicken.
Ihre aktuelle Sammlung „Opfer und andere moralische Zweifelsfälle“ umfasst 5 Kriminovellen und erschien im Brighton Verlag. Ich freue mich schon sehr darauf!
Abwechselnd lasen die Ommlers mit viel Freude aus den Geschichten „Kameradschaft“, „Opfer“ und „Widerhall“.
Dann durfte ich meine Geschichte „Mit 10 Fingern“ aus der acabus-Jubiläumsanthologie vorlesen – und hatte – ganz ohne Leiche – einen Mordsspaß. Das Publikum auch, wie es klang.
Ich bedanke mich herzlich bei den Organisatoren/innen, Moderatoren/innen und allen Helfern/innen für diese wunderbare Gelegenheit, vor so vielen gut gelaunten und aufmerksamen Menschen lesen zu dürfen! Mein Dank geht außerdem an Frau Rohe von der Ritterschen Buchhandlung sowie meine lieben Vereinsgeschwister für die tatkräftige Unterstützung bei Organisation und Umsetzung.
Die zweite Lit. Soest war wie ihre Vorgängerin ein voller Erfolg – ich freue mich jetzt schon auf 2021, wenn dieses tolle Event in die dritte Runde gehen wird!
